Unsere letzten Monate

Manchmal kommt es anders als geplant ...

Für 2 Tage hatten wir ein Mietauto gebucht. Es war ein fantastischer Ausflug nach Rondo. Dieser Ort zieht magisch Besucher an.

Die ins Auge stechende Attraktion von Ronda ist die majestätische Straßenbrücke Puente Nuevo von 1793, die eine 120 Meter tiefe Schlucht überspannt.

Nach einem ausgiebigen Bummel durch den Ort, gönnten wir uns ein Essen im Restaurant direkt im Felsen neben der Brücke. Später machten wir uns auf den Heimweg und am Ausgang des Orts entschlossen wir uns noch den Umweg zu nehmen, sodass wir die denkwürdige Brücke von unten fotografieren konnten. Ja, dieser Entscheid wurde mir zum Verhängnis. Ein Fehltritt, Sturz und die Welt sah in Sekunden anders aus. Mit Humpeln und Unterbrüchen schaffte ich es zum Parkplatz (keine 100m).

Für den Folgetag hatten wir Tickets für eine Wanderung durch den Caminito del Rey (atemberaubende Wanderung durch einen 3 km langen Canyon) gebucht. Auf der Rückfahrt zum Camper meinte Martin, dass wohl mit der geplanten Wanderung nichts wird. Ich meinte noch «das sehen wir morgen». Freute ich mich doch so sehr auf diesen Ausflug und war happy, dass wir Tickets bekommen hatten.

Ja, die zunehmenden Schmerzen holten mich zurück in die Realität. Statt Caminito del Rey hiess es Arzt suchen, aufsuchen. Leider dann die Diagnose «Knochenbrüche im Mittelfuss».

Trotz der guten Erstversorgung in Spanien entschieden wir in die Schweiz zu reisen um den «entstandenen Schaden» eindeutiger abzuklären und nicht Spätfolgen zu riskieren.

So reisten wir statt weiter nach Marokko in die Schweiz zurück. Erlebnis: im Flugzeug 3 Sitze zur Verfügung und ins/aus dem Flugzeug gerollt zu werden.

Statt Campingplätze suchen, suchen wir möblierte, rollstuhlgängige Wohnungen. Martin fährt statt den Buddy, nun den Rollstuhl 😃. Wir machen das Beste draus 🤗

Hier war die Welt noch in Ordnung, kurz danach folgte der fatale Ausrutscher, sprich Unfall …



Weihnachten einmal anders

Die Zeit zuvor war intensiv, erlebnisreich, erholsam, etc.

Nachdem wir relativ schnell Richtung Süden fuhren, verbrachten wir die Feiertage (Weihnachten/Neujahr) auf einem grossen Campingplatz im Raum Alicante. Diese Tage mal anders zu verbringen war auch eindrücklich. So buchten wir für den 25. Dezember das Weihnachtsessen mit musikalischer Unterhaltung. Zu unserer Überraschung trafen wir das englische Ehepaar, welches wir auf dem Campingplatz in Barcelona kennenlernten.

Nach einem mehrgängigen Essen tanzten wir im Kreise der Senioren wie Junge 🤣🤣🤣

Natürlich durfte etwas Dekoration im Buddy auch nicht fehlen, um das entsprechende Ambiente zu haben.

Ausflüge in die nähere Umgebung z.B. nach Alicante, in die Berge oder ans Meer boten unterschiedlichste Erlebnisse und Eindrücke.

Welch ein Zufall: Als wir auf dem Campingplatz parkierten – schräg vis-a-vis ein VS-Kontrollschild mit fast dem gleichen Fahrzeug (der kleine Bruder, wie er im Nachhinein liebevoll bezeichnet wurde). Es stellte sich heraus, dass das Ehepaar auch aus dem Solothurnischen ist. Hund Oscar eroberte Martin’s Herz. Gemeinsam gingen wir Sonntags auf den Markt und sie fuhren und zeigten uns Orte am Meer und in den Bergen.

Einige Tage vor unserer Abreise war ein weiterer grosser Camper mit SO-Kontrollschild in der Nähe unseres Platzes parkiert. Ich liess es mir nicht nehmen vor unserer Abreise nicht Kontakt aufgenommen zu haben. Und kaum zu glauben, sie wohnen in Oensingen. OK, scheint ein grosser Ort zu sein – wir haben uns nicht gekannt.



Zauberhaftes Andalusien

Am 8. Januar 2024 nahmen wir unsere Weiterreise in Angriff. Entlang der Sierra Nevada erreichten wir Granada. Ein imposanter Ort mit der Alhambra. Zeugnis der maurischen Baukultur und eines der beeindruckendsten Monumente der islamischen Baukunst in Europa.

Weiter ging es Richtung Malaga – terminlich verabredet für den 18. Januar. Bruder mit Partnerin planten uns wieder einmal zu besuchen (so als ein späteres Weihnachtsfest). Zu unserer grossen Überraschung hielten sie einen weiteren Gast geheim. Was für eine Freude als Patenkind Valentina hinter dem Versteck hervorkam. So verbrachten wir ein paar herrliche Tage in Malaga und lachten ab all den lustigen Gegebenheiten rund ums Essen. Es war halt nicht immer sommerlich warm…

Das Wetter war zu dieser Zeit sehr wechselhaft (Sonne, Wind, Regen, etc.) Es war fantastisch am Strand ausgiebige Spaziergänge zu unternehmen und ab und zu den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein/Sangria/Bier zu geniessen. Freie Campingplätze zu finden war mittlerweile zunehmend schwieriger geworden. Hat es doch sehr viele Senioren, die unterwegs sind und teilweise sehr lange am gleichen Ort verweilen. Uns zieht es jedoch Richtung Süden nach Marokko und so bereiten wir die Reise intensiv vor. Am Tag des Unfalls erkundigten wir uns auf der Strecke nach Marbella in einem Office für die Fähre nach Marokko. Wir hätten fast gebucht. Schien doch die Möglichkeit die Hin-und Rückreise im Laufe eines Kalenderjahres frei zu bestimmen problemlos. Ja, irgendein Gefühl im Unterbewusstsein hielt uns vor diesem Schritt ab.



Gedanken schweifen lassen

Rückblickend auf unsere Reisen, seit Ende August, haben wir extrem viel gesehen und erlebt. Vielleicht ist der erzwungene Unterbruch ein Zeichen, innezuhalten. Es war jedenfalls fantastisch – wir trafen den richtigen Entscheid und auch die Wahl des Campers ist perfekt. Wir fühlten uns jederzeit wohl und sicher. Einzig gewisse Hobbies, Freunde und Bekannte fehlten ein wenig und so freuten wir uns stets von zuhause etwas zu hören. Gerne dachten wir an die Abschiedsfeste zurück und an die vielen Geschenke (u.a. an die unzähligen kulinarischen Sachen), welche wir zwischenzeitlich genossen.

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