Start der Panamericana-Reise – erste Eindrücke und Erlebnisse – Unterbruch

Frühmorgens starteten wir mit dem Car von Buenos Aires zum Hafen in Zarate. Nach stundenlangem Warten im Car wurden die Camper nach 15.00 Uhr endlich vorgefahren und konnten von uns übernommen werden. Bei uns wurden zwei Schlösser aufgebrochen. Einer der Teilnehmenden hat Geburtstag und sein grösstes Geschenk ist – der Camper ist heil da.

Auf holpriger Strasse geht es zum ersten Stellplatz, wo wir uns einrichten können, einkaufen, Gas tanken, etc. Nach dem ersten Briefing werden die Camper noch mit den Panamericana-Klebern geschmückt. Die Reise kann losgehen.

Der erste Eindruck der Strasse lässt Vorstellung offen, was uns da noch erwarten wird !?!?

Die Strecke in den Süden Argentiniens beeindruckte uns – tagelanges fahren durch Steppen, die sich doch von Norden nach Süden leicht verändern. Anfänglich hatte es sehr viele Viehweiden. Immer wieder sahen wir grosse Rinderherden.

Gegen Süden wurde die Landschaft immer eintöniger – auch das Fahren anstrengender. Hunderte von Kilometer mit immer der gleichen Landschaft wirkte mit der Zeit sehr langweilig.

Abends hatten wir doch herrliche Stellplätze, z.T. direkt am Meer. Auch das Barbecue bei Oscar und die Stimmung am offenen Feuer war sehr schön. Obwohl da schon die traurige Nachricht bestand, dass wir nicht mit der Gruppe weiterreisen können. Details dazu später!

Auf der Halbinsel Valdes erfreute uns die morgendliche Schifffahrt. Bei tollem Sonnenwetter starteten wir um 8.00 Uhr in der Hoffnung Wale zu sichten. Und siehe da – nach kurzer Zeit schwimmt ein Wal mit ihrem Jungen um das Boot.

Ihnen scheint das morgendliche Bad in unserer Anwesenheit zu gefallen. Sie bleiben und geniessen wohl auch die Wärme der Sonne. Das Kleine ist neugierig nach dem Boot. Die Gegend ist bekannt, dass Wale hierherkommen, um zu gebären und die Kleinen aufzuziehen. Das Meer ist hier nicht so tief und wärmer.

Der Guide meinte, dass es sehr unüblich sei, dass sie so lange beim Boot bleiben – dies hätte er noch nie in dieser Intensität gesehen.

Unsere Gruppe hat wohl ein bestimmtes Charisma.

Später fuhren wir noch an einen Abschnitt, wo die Seelöwen ihre Residenz haben. Auch sie genossen die Sonne und lagen gemütlich auf ihren Felsen.

Der Stop in Gaiman ist auf Martin’s Gesundheit zurückzuführen. Plötzliche Kreislaufprobleme und Aussetzer veranlassten uns einen Arzt aufzusuchen. Weitere Abklärungen bei einem Kardiologen ergaben Herzrhythmusstörungen. In Zusammenarbeit mit dem Kardiologen in der Schweiz, den zum Glück mitgenommenen Uhren, welche Herzdaten sowie ein 30Sek. EKGs aufzeichnen, konnten Daten übermittelt werden und eine Fernbehandlung möglich machen. Dank Medikamenten hat sich die Situation nun positiv verbessert und wir können an eine Weiterreise denken.

Während dieser Zeit konnten wir den Ort und die Leute besser kennenlernen.

Gaiman ist ein kleiner Ort, wo einst Leute aus Wales sich niedergelassen haben. Die Zeremonie des Five o’clock Tea wird noch immer zelebriert. Die Teehäuser sind eine Touristenattraktivität – neben Tee werden ausgiebig allerlei Süssigkeiten serviert. Selbst Lady Diana soll hier zu Gast gewesen sein.

Der Stellplatz ist ruhig und sicher, hatten Anschluss an Oscar’s Familie, die uns mit Kuchen verwöhnte. Der Schwiegersohn von Oscar kann gut Englisch und so war auch die Verständigung etwas einfacher. Unser Spanisch ist noch nicht so gut.

Am meisten Freude an unserem verlängerten Aufenthalt hatten die Hunde. Martin musste mit ihnen täglich spielen (stundenlanges Steckliwerfen).

In der Zwischenzeit erhielt Martin das Okay für die Weiterreise. Kaum zu glauben, aber auch in dieser Zeit konnte nun endlich Buddy technisch umgestellt werden, sodass er kein AdBlue mehr braucht und es möglich sein sollte, die Höhen der Anden (bis 4700 m) überwinden zu können. Dies war nun seit Juni 2024 offen und bisherige Versuche scheiterten. Der Spezialist in  Deutschland war intensiv an der Arbeit und scheute keine Wochenend- und Spätabendzeiten.

Für uns ein schönes Vor-Weihnachtsgeschenk: Das Okay vom Facharzt und die Software-Umstellung von Buddy!

Die Weiterreise ist geplant – wir werden nun quer durch Argentinien von West nach Ost reisen und vor Weihnachten wieder auf die Gruppe stossen, die nun von Ushuaia Richtung Norden im Osten Argentiniens unterwegs ist.

Wir freuen uns riesig, alle wieder zu sehen 🤩

Vorab haben wir uns für einen Kurzurlaub mit dem Flugzeug entschieden und werden für ein paar Tage nach El Calafate reisen, um dort vor Ort ein paar Ausflüge zu machen. Die Highlights von Patagonien sollten wir doch schon gesehen haben.

Apropos Gruppe – wir vermissen den «Clan» – waren wir doch schon eine sehr eingeschworene Gemeinschaft.

In den ersten Wochen erlebten wir bereits sehr viel – das begann mit dem verlängerten Aufenthalt in Buenos Aires und dem Warten auf unsere Camper (Verspätung Schiff). Im Anschluss geschah schon sehr viel während den ersten zwei Wochen Fahrt südwärts:

  • Camper vom asiatischen Paar / Motorprobleme
  • Camper von einem CH-Paar / aufgebrochen auf Parkplatz während wir im Museum waren
  • Steinschlag Windschutzscheibe
  • Unsere Wenigkeit / Zwangspause – Gruppe verlassen
  • Und es ging weiter: kaputte Fenster durch Steinschläge, Motorenprobleme, gebrochener Stossdämpfer und Radaufhängung, etc.

Wie ein Krimi – dabei ist noch gar nicht erwähnt, was alles vor dem Start passierte. Ein Paar hatte den Camper bereits verschifft, als die Diagnose Hirntumor diagnostiziert wurde. Der Camper musste zurück verschifft werden, da sie leider gar nicht mehr anreisen konnten. Bei einem weiteren Paar wurde der Camper im Hafen derart beschädigt, dass er nicht mehr fahrtüchtig war und sie zurück in die Schweiz reisten. Gute Nachricht von denen – sie kommen nach Panama im Februar und reisen von dort wieder mit.

Die Reiseleiterinnen (Janette und Almut) sind super, ja einzigartig! Was die für Probleme lösen. Janette ist die Gründerin der PanAmTour und ist ein wahres Multitalent. Sie schreibt auf Polarsteps – müsst mal reinschauen. Die Berichte sind spannend und eindrücklich. Es sind 2 Gruppen unterwegs im Abstand von ca. 10 Tagen. Wir sind in der 2. Gruppe.

Link: Polarsteps-Panamamericana

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Bruno Heiniger

    Hallo Zäme

    Sehr, sehr interessant diese Reiseberichterstattung – insbesondere derjenige nun vom 10.12. bringt einem richtig in die Spannung hinein, was so abläuft… – unglaublich…
    Hebet Sorg !!!!

  2. Beno Zürcher

    Hallo ihr Fremdgänger
    Danke ❤️lich für die tolle Bilddarstellung und die spannenden Texte bzw. die vielfältigen Reiseerlebnisse 👍🫶🏻 Wir wünschen euch mit euren Reisefreunden einen fröhlichen und spassigen Jahreswechsel. Übrigens Seabridge hat gemäss unseren Erfahrungen nur ausgezeichnete Reiseleitungen, Helfer/innen mit entspanntem Engagement in jeder Notsituation!
    Wir freuen uns auf weitere spannende Geschichten.
    LG BeLy

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