So, nun hiess es in Richtung Süden aufbrechen. Zuvor beschäftigte uns das schlechte Wetter noch etwas. Schnee und Eis hiess es laut Wetterbericht. Wir wollten kein Risiko eingehen und blieben noch 2 Tage in Neukirchen. Dann am 7. Dezember fuhren wir los mit dem Ziel möglichst schnell nach Spanien zu kommen.
Am 7.12.23 starteten wir in Neukirchen (Hessen) unsere Tour in den Süden bei 1°C und prachtvollem Wetter. Die Schnee- und Regenfälle der vergangenen Tage liessen wir hinter uns. Wir wollten in kürzester Zeit den südlichen Teil Europas erreichen, um weiteren Schneefällen und kalten Temperaturen auszuweichen. So legten wir für unser erstes Etappenziel, knapp 400 km, in Freiburg in Breisgau fest.
Weiter ging’s über die Grenze nach Frankreich und danach nach Besançon. Mit dieser etwas kürzeren Fahrstrecke von 200 km hatten wir auch noch genügend Zeit diese schöne Stadt zu besuchen – unser Stellplatz war ideal gelegen – 10 Minuten zu Fuss vom Stadtzentrum entfernt. Scheinbar in begehrter Platz für Camper, die Richtung Süden unterwegs sind. Bis am Abend war der Platz voll belegt. Nach einsamen Tagen im Norden, so ein Gefühl unter Gleichgesinnten zu sein.
Früh am Morgen des nächsten Tages machten wir uns auf die weitere Reise und erreichten vor der Abenddämmerung das schmucke Dörfchen Chonas-l’Amballan. Hier übernachteten wir auf einem Stellplatz direkt beim Schulzentrum. Die Temperaturen waren in der Zwischenzeit bereits auf 10°C angestiegen – für uns ein sehr angenehmes Gefühl.
Am nächsten Tag erreichten wir den Campingplatz La Franqui, Languedoc-Roussillon – ein Paradies für Strandsegler. Fantastische 21 Grad begrüssten uns. Wir waren am französischen Mittelmeer angekommen – der Winter liegt hinter uns! Hier blieben wir 2 Tage und erholten uns etwas von den x100 Autobahnkilometern.
Auch das gehört dazu – Überprüfung des Reifendrucks. Soll: 7 bar / Ist: 6.4 bar … Wo finde ich einen Kompressor, der mehr als 6 bar liefert? Natürlich bei den LKWs. Den Schlauch muss man beim Shop gegen ein Pfand (Fahrausweis) ausleihen. Leider war dieser Schlauch nur bedingt brauchbar => undichte Kupplung … Fazit: Einen Luftkompressor mit > 7 bar kaufen und unabhängig sein 😊
Und weiter geht’s in Richtung Barcelona – an die Wärme!
Am 12.12.2023 überschritten wir die Grenze nach Spanien und erreichten Barcelona. Dank Schengen merkten wir nicht mal den Grenzübergang – alles offen, keine Kontrollen. Einzig die unzähligen LKWs auf allen drei Spuren der Autobahn sowie die Brückenfahrt liessen es erahnen.
An diesem Tag feierten wir ein spezielles Jubiläum – wir haben uns genau vor 30 Jahren kennengelernt. Wer hätte damals gedacht, dass wir unser Jubiläum in Barcelona feiern und zudem im Camper leben werden?
Wir geniessen Barcelona in der weihnachtlichen Stimmung und auch Gaudi (spanischer Architekt mit unverwechselbarem Stil), der überall in Barcelona seinen speziellen Stempel aufdrückte. Seine wohl bekanntesten Werke in Barcelona: Basilika Sagrada Familia und Park Güell. Speziell sind seine Werke mit bunter Keramik.
Eine leckere Paella (Seafood, Pollo oder Gemüse) gehört natürlich zu den Spezialitäten. Erwähnenswert sind zudem die feinen Tapas-Variationen. Nicht zuletzt die leckeren und frischen Orangen aus der Gegend.
Auch besuchten wir den Stützpunkt von «alinghi RedBull». Im Moment bereitet sich die Segel-Crew für den 37. Americas Cup im 2024 vor.
Nun hiess es, zügig weiterzufahren. Für die bevorstehende Festtagszeit haben wir sicherheitshalber einen Campingplatz in Alicante reserviert.
Hier bleiben wir für die nächsten 23 Tage. Bei der Besichtigung des Campsites ist uns aufgefallen, dass viele Camperfreaks uns mit einem herzlichen «Hello» begrüssten – fast wie bei uns in der Schweiz auf dem Land 😉
Auch haben wir schon einige Schweizer und Deutsche (alles Überwinterer) kennengelernt – die meisten bleiben bis Ende März. Es ist echt eine grosse Familie und man hilft sich gegenseitig. Wie wir sind sie alle pensioniert und geniessen das freie Leben bei schön angenehmen Temperaturen von rund 20 °C und prachtvollem Sonnenschein.
So nun müssen wir abbrechen mit dem Schreiben des Blogs – der nächste Apéro mit unseren neuen Freunden ist angesagt – Pröstli und liebe Grüsse in die Schweiz!